Wie eng soll es sein? Korsetts heute - ein Ratgeber Wie soll ein Korsett beschaffen
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Wie wird ein Korsett geschnürt?

''Zuziehen'' werden Sie vielleicht sagen, aber es gibt dabei doch eine Menge zu beachten, damit sich der gewünschte Erfolg einstellt. Das falsche Schnüren ist der Grund für die meisten ''Korsett- Mißerfolge'' und nicht selten wird ein Korsett nur deshalb nicht getragen, weil nicht bekannt ist, wie man es richtig schnürt. Ein Korsett sollte nie direkt auf der Haut getragen werden, sondern immer über einem leichten Baumwollunterhemd. Das hat folgende Vorteile: Im folgenden wird Schritt für Schritt beschrieben, wie ein Korsett korrekt geschnürt wird. Die Schnüre werden oben eingefädelt und dann unter ständigem Kreuzen (wie bei einem Stiefel) nach unten geschnürt. Im Bereich der Taille wird eine Überkreuzung ausgespart, dafür werden die Schnüre direkt ein Loch tiefer wieder eingefädelt, so daß zwei Schlaufen entstehen. Wenn Sie am unteren Ende des Korsetts angekommen sind, knoten Sie die beiden Schnurenden zusammen.

Eine halbe Stunde bevor geschnürt werden soll, müssen die Hautpartien, die später vom Korsett bedeckt werden, mit einer Feuchtigkeitslotion oder Creme behandelt werden. Dies ist besonders im Taillenbereich wichtig, da die Haut durch den langanhaltenden Druck leicht trocken wird.

Das folgende sollte im Stehen durchgeführt werden. Nachdem die Creme eingezogen ist, unmittelbar vor dem Beginn des Schnürens, sollten die entsprechenden Hautpartien sehr großzügig mit Babypuder behandelt werden. Das ist eine wichtige Maßnahme des Hautschutzes.

Anschließend kann das leichte Baumwollunterhemd angezogen werden. Es ist sinnvoll auch über dem Hemd Babypuder aufzutragen, damit das Hemd später zwischen Haut und Korsett leichter verschieblich ist.

Die Schnürung des Korsetts sollte soweit aufgezogen sein, daß das Korsett problemlos angelegt und vorne zugehakt werden kann. Nachdem das Korsett nun locker anliegt, sollte die Trägerin es solange verschieben und manipulieren, bis die angenehmste Position erreicht ist.

Für das folgende kniet die zu schnürende Dame am besten vor einem Bett und legt den Oberkörper entspannt auf das Bett, wobei die Arme idealerweise weit nach vorne gestreckt werden (dadurch wird der Brustkorb gehoben).

Jetzt beginnt das eigentliche Schnüren, welches am besten von einer Hilfsperson ausgeführt wird. Man kann sich jedoch auch selbst schnüren (ich tue dies in mindestens der Hälfte der Fälle). Besonders wichtig ist, daß völlig ohne Kraft geschnürt wird. Eigentlich ist der Begriff ''Schnüren'' für diesen ersten Durchgang zu stark. Es geht eher darum, die Schnüre leicht anzuspannen. Dabei wird von oben und unten zur Mitte hin gestrafft. Die Taille wird hierbei noch nicht verschmälert. Nachdem die Schnüre anliegen, führt die Trägerin die gleiche Prozedur durch wie nach dem Anlegen des Korsetts. Das ist sehr wichtig für den späteren angenehmen Sitz.

In den nun folgenden Schnürdurchgängen wird das Korsett in möglichst kleinen Schritten enger geschnürt. Man beginnt oben und schnürt zur Mitte hin, dann von unten zur Mitte hin. Abschließend kann der Taillenbereich durch ein kurzes Anziehen beider Schnurpaare etwas stärker geschnürt werden (weil die Schnüre nach oder bei dem Verknoten etwas nachgeben). Danach werden die Schnurenden verknotet. Es reicht für den Anfang völlig aus, wenn bei jedem Durchgang eine Verschmälerung um 1cm erreicht wird. Nach jedem Durchgang sollte die geschnürte Dame die oben erwähnte Anpassungsprozedur durchführen, die auch ein mäßiges Seit- und Vorbeugen beinhalten kann. Wenn die Trägerin ein leichtes Unwohlgefühl äußert, sollte eine kurze Pause gemacht werden. Nachdem eine gewisse Einschnürung, beispielsweise 5cm, erreicht ist, sollte eine längere Pause gemacht werden. In dieser Zeit sollte sich die geschnürte Dame bewegen, idealerweise ihrer normalen täglichen Beschäftigung nachgehen. Die Länge der Pause sollte sich an dem Nachlassen des Beengtheitsgefühls orientieren. Manchen Damen reichen 5 Minuten, manche brauchen eine halbe Stunde und mehr. Danach sollte wieder die Schnürposition eingenommen und die Einschnürung nach dem obigen Schema fortgesetzt werden.

Nach einigen Schnürdurchgängen sollte das Korsett ganz zugeschnürt sein. Ein teilweises Offenlassen ist ungünstig, da einerseits die Schnüre in die Haut einschneiden und andererseits das Korsett offen nicht die nötige Stabilität im Rücken hat. Es kann leicht einknicken, was für die Haut und das Korsett sehr schädlich ist. Abschließend werden die Schnüre fest verknotet, damit sie sich nicht lösen können. Die Enden können entweder um die Taille gebunden werden oder von hinten nach vorne geführt unter den oberen Rand des Vorderverschlusses gesteckt werden, was den Vorteil hat, die Taille nicht zu verbreitern. Nachdem nun das Korsett bis auf die gewünschte Enge zugeschnürt ist, müssen unbedingt die unter dem Korsett entstandenen Falten der Haut und des Hemdes beseitigt werden. Dazu wird das Hemd, das oben und unten das Korsett etwas überragen sollte, mit beiden Händen gefaßt und sowohl in Richtung der Schnürung als auch radiär mit kleinen Zugbewegungen gestrafft. Die Straffung beseitigt die Falten im Hemd, die Bewegungen beseitigen die Hautfalten. Diese Prozedur sollte an mehreren Stellen rund um das Korsett durchgeführt werden, besonders wichtig ist jedoch der Bereich unter der Schnürung und der seitliche Taillenbereich.

Das Korsett in dieser Weise anzulegen und zu schnüren ist die beste Basis für einen langdauernden Tragekomfort. Bei langen Tragezeiten sollte die Straffung öfter durchgeführt werden, jedoch mindestens einmal am Tag. Selbst wenn das Korsett ständig getragen wird (so wie ich das tue), ist es ratsam, es einmal am Tag abzulegen und die Haut erneut einzucremen und zu pudern. Dadurch wird Hautschäden vorgebeugt.


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